Im Dezember 2015 stirbt eine 41 Jahre alte Frau in einem Hotelzimmer. Sie ist erstickt. 5 Verwandte macht die Staatsanwaltschaft für die Tat verantwortlich. Darunter auch der 16 Jahre alte Sohn der Frau und sein Cousin. 2 Stunden lang sollen er und die anderen die 41-Jährige gequält haben. Sie sollen sie fixiert, sie geschlagen haben und ihr den Mund zugedrückt haben. Warum? Weil sie der Frau den Teufel austreiben wollten. Sie habe Selbstgespräche geführt, sei aggressiv gewesen. Die Staatsanwaltschaft nennt das grausamen Mord. Ein Vierteljahr lang versucht die Schwurgerichtskammer des Frankfurter Landgerichts den Vorkommnissen in dieser Hotelanacht näher zu kommen.
--------
1:18:33
--------
1:18:33
Verurteilt! (135): Fake-Pilot auf Beutezug
Ein Hochstapler, der sich als Pilot ausgibt, spricht wildfremde Menschen an, zum Beispiel am Bahnhof, wenn sie ihren Zug verpasst haben. Er ist hilfsbereit, bietet Jobs in der Luftfahrt an oder begleitet sie auch mal zum Klamottenkauf. Tatsächlich ist der angebliche Pilot aber ein Dieb und Betrüger. Das sagt jedenfalls die Staatsanwaltschaft Frankfurt. 5 Taten wirft sie ihm vor - begangen in nur vier Wochen im Frühsommer 2016. Und offenbar waren es nicht die ersten und scheinen auch nicht die letzten gewesen zu sein. Der Mann ist nämlich Wiederholungstäter.
--------
1:03:13
--------
1:03:13
Verurteilt! (134): Der Todespfleger
Der 37-jährige Grzegorz W. war Hilfspfleger und besuchte viele Menschen in ganz Deutschland. Er war Haushaltshilfe, versorgte sie und immer wieder verabreichte er ihnen auch Insulin - selbst dann, wenn es gar nicht induziert war. Nachdem 2018 ein 87 Jahre alter Pflegebedürftiger starb und seine Leiche obduziert wurde, geriet Grzegorz W. in Verdacht. Noch am Tag der Obduktion wurde er verhaftet. Die Staatsanwaltschaft München I hat ihn wegen 6 Morden und 3 versuchten Morden angeklagt. Außerdem wirft sie ihm Raub, Diebstahl, Betrügereien und gefährliche Körperverletzung vor.
--------
1:06:52
--------
1:06:52
Verurteilt! (133): Mord, weil er ins Gefängnis wollte
2. Am 7. März 2024 packt Andreas W. seine wenigen Habseligkeiten zusammen, steckt ein Küchenmesser ein, verlässt seinen Heimatort im rheinland-pfälzischen Taunus und macht sich auf den Weg nach Frankfurt. Er will eine schwere Gewalttat begehen. Im Bahnhofsviertel angekommen sucht er sich ein Opfer. Es ist ein 43 Jahre alter Obdachloser, der im Rollstuhl sitzt. Andreas W. verwickelt ihn in ein Gespräch. Als der Rollstuhlfahrer sich von ihm abwendet, sticht er ihm 10mal von hinten wuchtig in den Rücken. Schwer verletzt wird der Rollstuhlfahrer ins Krankenhaus gebracht, wo er stirbt. Im Frühjahr 2025 steht Andreas W. in Frankfurt vor Gericht. Mord wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor und nennt ein verstörendes Motiv für die Bluttat.
--------
1:10:16
--------
1:10:16
Verurteilt! (132): Lebenslang für den Totraser
Mit Tempo 130 rast ein 24-Jähriger im Oktober 2022 durch Wiesbaden. Er fährt über rote Ampeln, über die abgetrennte Busspur. Und: Er übersieht ein Auto, das abbiegen will. Ungebremst rast der schwere Wagen in den Kleinwagen. Der Fahrer wird aus dem Auto geschleudert, prallt mit dem Kopf auf den Asphalt. Der 30-Jährige erliegt einen Tag später seinen schweren Verletzungen. Im Sommer 2023 beginnt der Prozess gegen den Unfallfahrer vor dem Landgericht Wiesbaden. Angeklagt ist er wegen Mordes, Straßenverkehrsgefährdung und verbotenem Kraftfahrzeugrennen. Gut 20 Tage lang verhandelt das Gericht, versucht sich dem Geschehen unter anderem mit VR - also Virtual Reality - zu nähern und verkündet Ende 2023 sein Urteil.
Der Gerichtspodcast mit Heike Borufka und Basti Red: Die hr-Gerichtsreporterin und der Podcaster sprechen über echte Kriminalfälle, echte Gerichtsurteile, das echte Leben und das deutsche Justizsystem.