Am 8.Mai 1945 kapituliert die deutsche Wehrmacht und am selben Tag erlässt die provisorische Regierung in Wien das Verbotsgesetz - das Kriegsverbrechergesetz folgt nur kurz darauf. Umgehend macht sich ein polizeilicher Hilfsdienst auf die Suche nach ehemaligen NS-Tätern und Volksgerichte nehmen ihre Arbeit auf. In den folgenden Jahren werden 23 000 Urteile gefällt und 30 Todesurteile vollstreckt. Doch es gibt auch rechtsstaatliche Bedenken gegen die Gerichte, die Alliierten etablieren jeweils eigene Strafverfolgungsbehörden und mit dem Abschluss des Staatsvertrags 1955, endet die Volksgerichtsbarkeit in Österreich. Mariella Gittler im Gespräch mit Claudia Kuretsidis-Haider, vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.
--------
19:26
--------
19:26
Der zerrissene Jörg Haider
Eigentlich wollte er ja Schauspieler werden aber seine Bühne fand er stattdessen in der Politik. Zeithistoriker Prof. Oliver Rathkolb beschreibt im Gespräch mit Mariella Gittler die Hintergründe und die Gedankenwelt des Skandal-Politikers schlechthin – Jörg Haider.
--------
29:55
--------
29:55
Korruption made in Austria
Mariela Gittler spricht mit Historiker Oliver Rathkolb über die größten Korruptionsaffären der Zweiten Republik – vom Missbrauch der Marshallplan-Gelder über den Gewerkschaftsskandal rund um Franz Olah bis zum berüchtigten Club 45 um Udo Proksch. Eine Folge über Machtmissbrauch, politische Verflechtungen und den langen Schatten der Korruption in Österreich.
--------
18:10
--------
18:10
Die Ära Kreisky
Was macht Bruno Kreisky zum Mythos? Kreisky war in vielerlei Hinsicht ein Widerspruch in sich selbst - und genau das macht ihn in den Augen seiner Zeitgenossen so interessant. Ein Sozialist mit einer ausgeprägten Bewunderung für die k.u.k. Monarchie, ein Bürgersohn in den Reihen der Arbeiterjugend und ein Opfer des NS-Terrors, der ehemalige Nationalsozialisten öffentlich in Schutz nimmt? Historiker und Kreisky-Biograph Oliver Rathkolb im Gespräch mit Mariella Gittler über einen Reformer, der die Zweite Republik geprägt hat wie kaum ein anderer.
--------
37:15
--------
37:15
Die archivarische Katastrophe
Was wird aus Geschichte, wenn alles digital ist – und vieles schon wieder verschwindet?In dieser Folge von „Österreich – die ganze Geschichte“ spricht Mariela Gittler mit dem Historiker Oliver Rathkolb über die Zukunft der Zeitgeschichteforschung. Zwischen Fake News, KI-generierten Texten und einer drohenden „archivarischen Katastrophe“ stellt sich die Frage: Wie schreibt man Geschichte, wenn die Quellen der Gegenwart flüchtiger sind als je zuvor?Rathkolb erzählt, warum ihn die „Hinterbühne“ der Ereignisse mehr fasziniert als die Schlagzeilen, welche Tabus er mit seiner Forschung gebrochen hat – und weshalb Österreich in Sachen Aufarbeitung noch Nachholbedarf hat. Ein Gespräch über Neugier, Verantwortung und den Versuch, Ordnung in das digitale Gedächtnis unserer Zeit zu bringen.
Der Podcast zur großen History-Dokureihe von ORF III. Eine Spurensuche nach den großen Themen von heute in unserer Geschichte. Die namhaftesten Historikerinnen und Historiker des Landes stehen Mariella Gittler Rede und Antwort über gegenwartsrelevante Themenkomplexe wie „Klima und Umwelt“, „Gesellschaft und Frauen“, „Ernährung und Gesundheit“, „Migration und Minderheiten“, „Demokratie und Menschenrechte“ u.v.m.